Müdigkeit und Schlappheit? Das hilft bei postviraler Fatigue und Long Covid

Nach einer Virusinfektion bleiben Müdigkeit und Schlappheit oft noch lange bestehen. Erfahren Sie hier, was Sie dagegen unternehmen können.

Müdigkeit & Schlappheit: Frau gähnt im Büro

Die Begriffe postvirale Fatigue, postvirale Erschöpfung und postvirales Syndrom werden oft synonym gebraucht und beschreiben ähnliche Krankheitsbilder. Es handelt sich dabei um Beschwerden, die nach der Genesung von einer Virusinfektion auftreten. Halten diese Symptome an, schränken sie die Lebensqualität stark ein. Erfahren Sie hier, wie Sie nach einer Viruserkrankung schnellstmöglich wieder auf die Beine kommen.

Virusinfektionen stellen für das menschliche Immunsystem eine nicht unerhebliche Belastungsprobe dar: Der Körper fiebert auf, Antikörper werden gebildet und ausgeschüttet, körpereigene Chemikalienvorräte werden aufgebraucht. Kein Wunder also, dass viele nach einer Erkrankung noch einige Tage stark geschwächt sind.

Zu einem gewissen Grad sind postvirale Erschöpfungssymptome also völlig normal. Anders verhält es sich jedoch, wenn Müdigkeit und Schlappheit oder Antriebslosigkeit noch mehrere Wochen nach der Infektion die Lebensqualität beeinträchtigen. Dieses sogenannte postvirale Syndrom kann prinzipiell nach jedem viralen Infekt auftreten – selbst nach einer gewöhnlichen Grippeerkrankung.

 

Postvirale Erschöpfung kann jeden treffen – besonders oft aber Immunschwache

Besonders häufig von postviralen Symptomen betroffen sind Personen, deren Immunsystem aus verschiedenen Gründen geschwächt oder kompromittiert ist. Auch ein schwerer Krankheitsverlauf kann Auslöser für postvirale Ermüdungserscheinungen sein. Dennoch können auch körperlich fitte Menschen, die während der Erkrankung nur leichte Symptome verspürten, nach einer Viruserkrankung ein postvirales Syndrom entwickeln.

 

Typische Symptome

Typischerweise äussert sich postvirale Fatigue in Form eines dauerhaften, lähmenden Ermüdungszustands, der auch durch Schlaf nicht verschwindet. Hinzu kommen in vielen Fällen weitere Symptome wie Muskel- und Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme und ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Auch eine Erschöpfung schon nach leichter körperlicher Anstrengung ist nicht untypisch für ein postvirales Syndrom. So kann bereits Treppensteigen bei einem eigentlich fitten Menschen Herzrasen oder Atembeschwerden auslösen, wenn dieser unter postviraler Erschöpfung leidet.

Diese Symptome können in unterschiedlicher Kombination und Schwere auftreten und werden mitunter von wiederkehrendem Fieber begleitet. Schlimmstenfalls kann postvirale Erschöpfung sogar zu einer vorübergehenden Berufsunfähigkeit führen, die mehrere Wochen anhält.

 

Long Covid oder postvirale Fatigue: Gibt es einen Unterschied?

In den vergangenen Jahren sorgte zudem ein weiteres, dem postviralen Syndrom ähnliches Krankheitsbild für Sorge: Long Covid. Dieses tritt als Folge einer Erkrankung mit dem Coronavirus auf und betrifft nach Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) etwa 10 % aller Covid-19-Patienten.

Wenngleich bekannt ist, dass Corona den gesamten Körper schädigt, unterscheiden sich die Spätfolgen nicht erheblich von denen eines gewöhnlichen postviralen Syndroms. Long Covid ist daher in erster Linie als ein Begriff für eine besondere Form des postviralen Syndroms zu verstehen, die spezifisch vom SARS-CoV-2-Virus ausgelöst wird.

 

Postvirale Erschöpfungssymptome: Ursachen unklar, Ärzte haben jedoch Verdächtige im Visier

Die konkreten Ursachen für postvirale Beschwerden sind bislang noch nicht abschliessend geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass es sich um eine fehlgeleitete Immunreaktion handelt, die in der Rekonvaleszenzphase, der letzten Phase des Krankheitsverlaufs, auftritt. Darüber hinaus kommen Nervenschäden, die durch die Erkrankung entstanden sind, als Ursache infrage.

Bei vielen Betroffenen ist nach viralen Erkrankungen zudem ein niedriger Glutathion-Spiegel feststellbar. Das Tripeptid Glutathion, das aus den Aminosäuren Cystein, Glycin und Glutaminsäure besteht, ist im Körper nützlich für eine ganze Reihe verschiedener Prozesse – darunter die Bindung freier Radikale und die Aktivität von Immunzellen. Fehlt es, kann zudem in den Mitochondrien der Zellen nicht mehr ausreichend Adenosintriphosphat (ATP) produziert werden. Dies führt zu einem langanhaltenden Erschöpfungszustand, sobald der Ablauf von Stoffwechselprozessen durch den Mangel an ATP gestört ist.

 

Hausmittel gegen postvirale Erschöpfung

Treten nach einer Erkrankung Müdigkeit und Schlappheit oder Abgeschlagenheit auf, bleibt meist nur, das Immunsystem nach Möglichkeit zu entlasten. Je nach Allgemeinzustand eignen sich dafür diverse Hausmittel, die die Erholung unterstützen.

Von vorrangiger Bedeutung ist es in jedem Falle, ausreichend Ruhe zu bekommen. Versuchen Sie, genügend Pausen in Ihren regulären Tagesablauf einzubinden. Wenn möglich, halten Sie Mittagsschlaf und gehen Sie rechtzeitig zu Bett. Ideal sind im Falle postviraler Erschöpfung etwa acht bis neun Stunden Schlaf in einer Nacht

Körperliche und psychische Belastung sollten ebenfalls gemieden werden. Treiben Sie Sport oder üben Sie andere körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten aus, sollten Sie diese vorübergehend einstellen, bis die Erschöpfungssymptome komplett abklingen. Ebenso ist es besser für Sie, Stressoren nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen. Auch diese wirken sich auf die Funktion des Immunsystems aus.

Zu guter Letzt besteht auch durch Ernährung die Möglichkeit, Immunfunktionen positiv zu beeinflussen. Fettige Speisen sollten daher im Falle postviraler Erschöpfung vom Speiseplan verbannt werden. Lauch und Zwiebelgemüse hingegen haben aufgrund der enthaltenen Sulfide ebenso eine entzündungshemmende Wirkung wie Ananas, die das entzündungshemmende Enzym Bromelain enthält. Achten Sie dabei auf eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse – am besten sind Früchte mit hohem Vitamin-C-Gehalt wie Kirschen, Beerenobst und Zitrusfrüchte.

 

Bei anhaltenden Beschwerden: Arzt aufsuchen!

Halten die Beschwerden länger als eine Woche nach der Genesung an, ist der Gang zum Hausarzt dringend anzuraten. Insbesondere im Falle einer Covid-19-Infektion sollten Sie die Spätfolgen nicht auf die leichte Schulter nehmen. So können die Beschwerden ein Anzeichen für Organschäden sein. Diese können unbehandelt zu weiteren Komplikationen führen und sollten daher möglichst rasch ausgeschlossen werden.

Nach einer eingehenden Untersuchung und Diagnose stellen wir die für Sie individuelle am besten geeignete Therapie zusammen. Unter anderem bieten sich dafür Infusionen mit unterschiedlichen hochwertigen Vitalstoffen an, die Ihren Körper während der Regeneration unterstützen und Sie schneller wieder auf die Beine bringen.