PRP: das «Vampir-Lifting» unter der Lupe

PRP kommt als Therapie beispielsweise zur Verbesserung des Hautbilds oder bei Haarausfall zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine Eigenbluttherapie, bei der dem Patienten eigenes Plasma gespritzt wird.

PRP: Behandlung mit Eigenblut

Wer sich ein frischeres Aussehen wünscht, sucht nach einer Lösung, die möglichst ohne Schmerzen und Nebenwirkungen auskommt. Hierzulande relativ neu ist die PRP-Therapie, auch bekannt als «Vampir-Lifting». Behandlungen mit Eigenblut leisten in anderen Bereichen schon länger gute Dienste, beispielsweise bei verschiedenartigen Verletzungen, aber auch um Haarausfall entgegenzuwirken.

 

Was ist PRP?

PRP ist eine Therapiemöglichkeit, die von speziell dafür ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten angeboten wird. Die Abkürzung ergibt sich aus dem ausgeschriebenen Begriff «Plättchenreiches Plasma»: Bei dieser Behandlungsform wird dem Patienten aus dem eigenen Blut gewonnenes Plasma mit feinsten Nadeln unter die Haut gespritzt. Die Gesichtsbehandlung mit Eigenblut eignet sich für jeden Hauttyp und kann beispielsweise auch Unterlider, Tränensäcke und andere Körperpartien straffen.

 

Grundlagen und Funktionsweise der PRP-Therapie

Dass die Behandlung mit Eigenblut oder genauer mit Blutserum den Körper in der Regeneration unterstützt, ist unter anderem aus der Sportmedizin hinreichend belegt. Die PRP-Therapie kopiert im Grunde genommen die Heilkraft unseres Bluts. Für das PRP im Gesichtsbereich entnimmt der Behandler etwa 20 Milliliter Blut aus einer Vene, welches dann zentrifugiert wird. Dabei teilen sich die roten Blutkörperchen vom Plasma, in welchem sich die Blutplättchen wiederum in erhöhter Anzahl konzentrieren. Es werden Wachstums- und Regenerationsfaktoren freigesetzt, die den Körper bei der Selbstheilung unterstützen.

Das aufbereitete Plasma wird im nächsten Schritt mit speziellen, besonders feinen Nadeln unter die Haut injiziert («Microneedling»). Diese Prozedur ist relativ schmerzfrei, da vorher eine betäubende Salbe aufgetragen wird. Das injizierte Plasma sorgt dafür, dass die Haut schon nach einigen Tagen frischer, glatter und elastischer aussieht. Da bei der Behandlung nur körpereigenen Stoffe zum Einsatz kommen, sind allergische Reaktionen oder andere Nebenwirkungen unwahrscheinlich. Infektionen werden durch entsprechende Hygienemassnahmen vermieden.

 

Wann und über welche Dauer wird die PRP-Therapie im Gesicht angewandt?

Aufgrund der Freiheit von Nebenwirkungen gibt es bei der PRP-Therapie für das Gesicht prinzipiell keine Beschränkungen. Meist erfolgen die einzelnen Behandlungen mit einem zeitlichen Abstand von einigen Wochen. Die Wirkung kann 12 bis 18 Monate anhalten, danach kann je nach Bedarf aufgefrischt werden. Die Therapie mit Eigenplasma wird allgemein ab einem Alter von Anfang 30 empfohlen, wenn die Spannkraft der Gesichtshaut langsam verloren geht und ein Feuchtigkeitsmangel erkennbar wird.

 

Wann und wie wurde die PRP-Therapie entwickelt?

Eigenblutbehandlungen sind schon lange bekannt. Der englische Arzt William Highmore experimentierte schon 1874 mit dieser Therapieform, der deutsche Chirurg August Bier verhalf ihr dann 1905 endgültig zum Durchbruch. Belegt ist, dass ab Anfang des 20. Jahrhunderts vermehrt mit Eigenblut behandelt wurde, und zwar bei unterschiedlichen Beschwerden. Der Begriff PRP kam zu Beginn der 1960er Jahre auf. Doch erst 1997 wurde umfangreiches Datenmaterial über die praktischen Erfahrungen publiziert, wodurch diese Therapieform allgemeine Bekanntheit erlangte.

Häufig kam sie zunächst zum Einsatz in der Zahn- und Kieferchirurgie, später dann auch in der plastischen Chirurgie, der Gefäss- und Herzchirurgie sowie bei der Wundbehandlung. Das spezielle «Vampir-Lifting» kam erstmals 1998 bei berühmten Stars in den USA zum Einsatz und schwappte erst später allmählich nach Europa über.

 

Welche Anwendungsbereiche gibt es?

Die Anwendungsbereiche sind recht umfangreich. Neben der allgemeinen Chirurgie wird PRP bei Sportverletzungen wie Brüchen oder Muskel- und Bandverletzungen eingesetzt. Wenn durch Arthrose Abnutzungserscheinungen auftreten, kann PRP ebenso erfolgreich sein. Hier wird das Plasma direkt in das betroffene Gelenk gespritzt.

Immer häufiger kommt diese Therapie aber in der ästhetischen Medizin zum Einsatz, da sie kaum negative Effekte hat. So können auch gezielt kleine Falten im Gesicht oder am Hals mit Eigenblut aufgespritzt werden. Die Wirkung ist weniger auffällig als bei einem gewöhnlichen Lifting, was viele Patientinnen und Patienten ausdrücklich begrüssen. Trotzdem wird die entsprechende Hautpartie für eine gewisse Zeit oder sogar dauerhaft geglättet. Narben können abgemildert werden, selbst schwer heilende Wunden bekommen neue Impulse und das wichtige Kollagen bildet sich neu. PRP lässt sich auch gut mit anderen Behandlungsmethoden kombinieren, ganz speziell mit der Mesotherapie. Bei Haarausfall, der bereits fortgeschritten ist, kann auch eine Haartransplantation die Therapie begleiten. 

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